Heizen, Kochen, Kühlen - Gas oder Diesel?

Die Gas und Dieselpreise haben sich in letzter Zeit erheblich verteuert, zum guten Glück sind die Verbrauchsmengen im Reisemobil/Caravan zum Heizen, Kochen und Kühlen eher gering.

Der Energielieferant Gas ist im Wohnmobil und Caravan noch immer die erste Wahl, obwohl es mittlerweile gute Alternativen z.B. bei der Heizung mit dieselbetriebenen Geräten gibt.

Doch schauen wir uns die Systemunterschiede im Einzelnen an.

Heizung und Warmwasser

Die sogenannten „Combiheizungen“ sind bei Gasheizungen am häufigsten anzutreffen. Der Gasbrenner bereitet die warme Heizungsluft und ein Gebläse verteilt diese über ein Rohrsystem im Fahrzeug, gleichzeitig in einem den Brennerraum umfassenden Boiler das warme Wasser. Alles in einem Gerät und platzsparend dazu.

Als weitere Heizsysteme können hier noch

• Gasstandheizung (Umluft) und Warmwasserboiler als Einzelgeräte
• Gasheizung mit Strahlungswärme (die klassische Caravanheizung)
• Gas Warmwasserheizung z.B. Alde mit Heizradiatoren, ähnlich wie die Zentralheizung zuhause

genannt werden.

In den letzten Jahren werden verstärkt dieselbetriebene Heizungs- und Warmwassersysteme nachgefragt. Hersteller wie Eberspächer, Truma, Webasto um nur einige zu nennen, haben Geräte im Angebot die es durchaus mit Gasheizsystemen aufnehmen können.

Es liegt allein im persönlichen für und wider welche Heiztechnik letztendlich angeschafft wird.

• dieselbetriebene Combiheizungen (Arbeitsweise wie oben beschrieben)
• dieselbetriebene Standheizungen ohne Boiler sind weit verbreitet

Welches sind nun die Unterschiede bzw. Vor-und Nachteile?

Vorteile Gasbetrieb → Dieselbetrieb

• leiser Brennerlauf
• geringerer Stromverbrauch
• keine Geruchsbelästigung durch Abgase
• keine Verbote auf Campingplätzen
• sehr geringer Wartungsaufwand der Brennereinheit
• bei Gastank oder Füllflaschen - LPG fast überall verfügbar
• keine Leistungseinbrüche in Höhenlagen über 1500 m

Nachteile Gasbetrieb → Dieselbetrieb

• bei Gas-Tauschflaschen - Verfügbarkeit, keine EU Norm, gefüllt sehr schwer
• Kosten für Gasprüfungen
• Kosten für Gasalarmsysteme
• kein extra Tank notwendig
• spezielle Anschlusstechnik für Betrieb während der Fahrt notwendig
  

Kochen und Backen

Auch beim Kocher im Reisemobil/Caravan ist das gasbetriebene Gerät ganz klar die Nummer 1 am Markt, doch auch hier gibt es Konkurrenz

• Dieselkocher mit Glaskeramik-Kochfeld, keine offene Flamme mehr im Fahrzeug
• Spiritus oder Ethanol Kocher - mit Bioethanol relativ Geruchsarm zu betreiben
• Induktionskochfeld - bärenstarke Lithiumbatterien machen es möglich

Einen Diesel-Herd/Backofen gibt ebenfalls auf dem Markt

Kühlen und Gefrieren

Wer einen zusätzlichen Gasverbraucher vermeiden möchte oder ganz auf ein gasfreies Reisemobil/Caravan setzt, hat eine entsprechend große Auswahl von Kompressorkühlschränken. Die Geräte sind durchaus mit den Kühlleistungen von Haushaltsgeräten vergleichbar und dabei noch viel sparsamer.

Aber Achtung, die elektrische Anlage (Solarpanel und Batterie) muss angepasst bzw. vergrößert werden, sonst droht bei einer Schlechtwetterperiode ohne Landstromanschluss schnell die Tiefenentladung der Batterie/n.

Die meisten Kompressorkühlschränke oder Boxen sind gegenüber einem gasbetriebenen Absorbergerät gut hörbar, wenn auch nicht aufdringlich.

Während des Gasbetriebes sind die Absorberkühlschränke sehr sparsam, das ändert sich sobald auf 12 V oder 230 V umgeschaltet wird. Die Kühlleistungen der Absorbergeräte sind etwas schlechter und stärker von der Aussentemperatur abhängig. Ein zusätzlicher temperaturgesteuerter Ventilator im Kondensatorschacht verbessert den Wirkungsgrad deutlich.

Fazit:
Wer mit Gas im Reisemobil/Caravan kein Problem hat, den erwartet ein große Auswahl von Systemen und Geräten zu günstigen Preisen.
Das gasfreie Reisemobil/Caravan ist durchaus realisierbar, wenn auch mit gewissen Einschränkungen und einem etwas höheren finanziellen Aufwand.